Die Hauptfeuerwache der Feuerwehr Mülheim an der Ruhr

Seit der Gründung der Berufsfeuerwehr Mülheim im Jahr 1924 befand sich die Hauptwache an der Aktienstraße. Von der Aktienstraße rückten bis 2004 alle Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr ins gesamte Mülheimer Einsatzgebiet aus. Bereits in den 1990er Jahren war klar, dass das Stadtgebiet nicht mehr nur von einer Feuerwache aus versorgt werden kann. Hinzu kam, dass die baulichen Zustände der alten Hauptwache an der Aktienstraße desolat waren. Nachdem Teile der Wache im Jahr 1959 neu gebaut wurden, war die Wache für ca. 80 Mitarbeiter ausgelegt, mussten jedoch über 200 Feuerwehrkameraden beherbergen. Ein extra in Auftrag gebenes Standortgutachten bestätigte die Forderung der Feuerwehr Mülheim nach zwei neuen Feuerwachen fürs Stadtgebiet. Im Jahr 2004 wurde mit dem Bau der neuen Feuer- und Rettungswache 2 im Stadtteil Heißen begonnen. Die Feuerwache 2 konnte im Oktober 2005 in Dienst gestellt werden und war so für den Mülheimer Osten zuständig. In den neuen Räumlichkeiten fand auch der im Jahr 2001 gegründete freiwillige Löschzug Heißen seine neue Heimat.

Parallel zum Bau der neuen Feuer- und Rettungswache 2 im Ortsteil Heißen begann man mit der Planung für die neue Hauptfeuerwache. Als Standort wurde das ehemalige Bahngelände an der Duisburger Straße gefunden. Nach dem europaweiten Ausschreibeverfahren und der Vergabe an die Ed. Züblin AG konnte Anfang 2009 mit dem Bau der Hauptfeuerwache begonnen werden.

Bei den Planungen stand die Funktionalität der neuen Wache immer im Vordergrund. Die Wache sollte den Anforderungen an eine moderne Feuerwehr gerecht werden und alle Funktionsbereiche einer Berufsfeuerwehr beherbergen. Zu den einzelnen Funktionsbereichen zählen: Sozialräume für die Wachmannschaft, alle Einsatzfahrzeuge sowie Geräte, die Bereiche der Fachabteilungen, alle notwendigen Werkstätten, Leistelle sowie Führungs- und Lageräume, Ausbildungs- und Schulungsräume der Feuerwehr und Rettungsdienstschule sowie Übungs- und Trainingsanlagen. Mit dem Neubau der Hauptwache entstand auch ein neues Gerätehaus für den zweiten freiwilligen Löschzug der Feuerwehr Mülheim Broich.

Bei der Planung zeichnete sich recht schnell die Größe der Wache ab. Wichtig war es, die Wege für die Kameraden durch die Wache bei Einsätzen so kurz wie möglich zu halten. So wurde ein zentrales Gebäude für den „ersten Abmarsch“, sprich für die Einsatzfahrzeuge sowie Personal geplant. Auch um die schnelle Erreichbarkeit verschiedener Punkte im Stadtgebiet von der neuen Hauptwache aus, wurde sich Gedanken gemacht. So gibt es zwei voneinander unabhängige Ausfahrten, eine Ausfahrt in den Mülheimer Süden über eine eigene Straße, die an die Duisburger Straße angeschlossen worden ist sowie eine Ausfahrt in den Mülheimer Norden mit Anbindung zur Xantener Straße. Dies ermöglicht auch ein schnelles Ausrücken bei erheblichen Verkehrsstörungen.